St. Jürgen zu Grube
Die St. Jürgen Kirche zu Grube wurde 1232 erstmalig urkundlich erwähnt und zählt zu den ältesten frühgotischen Backsteinkirchen.
Ursprünglich war der hohe Turm weithin sichtbar und das Zentrum der Region. Im Jahre 1718 stürzte die hohe Turmspitze ins Kircheninnere und konnte nach dem Nordischen Krieg erst 1751-1770 renoviert werden.
Nach weitere baulichen Veränderungen wurde im Jahr 2018 das Mauerwerk und das Dach umfangreich saniert und am 2.9.2018 feierlich mit einem Gemeindefest wieder eröffnet.
St. Jürgen innen
Altar: Von herausragender Bedeutung ist der dreiflügelige Altar aus dem 15. Jahrhundert. „ Eines der besten Zeugnisse spätgotischer Tafelmalerei im Land“ (Kunsttopographie SH 1961) Er zeigt heute noch 2 Bildzustände, sog. Wandlungen. In der Passions- und Adventszeit sind die Flügel geschlossen und zeigen bes. Ölbilder aus dem Leben von Maria und den Heiligen. In der übrigen Zeit des Kirchenjahres bieten die geöffneten Flügel mit ihren gold - und farbig gefaßten Schnitzfiguren eine feierliche Ansicht.
Orgel mit Zimbelstern: Sie wurde 1859 von der bekannten Orgelbaufirma Marcussen & Sohn aus Apenrade gebaut. Eine Besonderheit unsere Orgel ist der linke Zimbelstern oberhalb des Orgelprospekts. Dieser lässt mit seinem mechanischen Spielwerk kleine, nicht sichtbare Glöckchen erklingen. Der Einsatz erfolgt zusammen mit dem Orgelspiel in der letzten Strophe das Weihnachtsliedes „ O du fröhliche…“ nur am Heiligen Abend.
Taufengel: Im Jahre 1768 wurde er von dem Lübecker Bildhauer Hartwig geschnitzt. Überlebensgroß, gold und rosaweißlich gefaßt, den Kopf im Genick, in den Händen einen Lorbeerkranz und einen Palmwedel hängt er mit seinen aufgerichteten Flügeln fast senkrecht in der Luft und wurde früher zur Taufe herabgelassen. Das war nicht immer so: 1847 verbannte man ihn in die hinterste Ecke. Für den damaligen Geschmack des 19. Jahrh. war er zu spärlich bekleidet, zu weltlich und wertlos. Heute hat er wieder seinen Platz über dem Taufbecken.
Taufstein: Er wurde der Kirche 1846 aus Cismar geschenkt. Ein Werk aus Sandstein, achteckig mit sehr plastisch herausgearbeiteten Engelsköpfen.
Cismarer Herrenstuhl: An der Südwand beherrscht der aus 1657 stammende prächtige Herrenstuhl des Amtmannes von Cismar unsere Kirche. Er ist nur über die Sakristei zu erreichen. Hinter den aufschiebbaren Holzgittern konnte man am Gottesdienst teilnehmen, ohne gesehen zu werden.
Rosenhofer Herrenstuhl: Er befindet sich an der Nordwand und ist erbaut im 18. Jahrhundert mit fester Pilastergliederung und profilierten Brüstungsfeldern in zartgrün und Gold.